Die kleinen Abenteuer
On bySegler sind cool Typen, das weiß jeder.
Optimistisch bin ich losgezogen und dachte es wird ein bisschen dauern, bis ich Julia alleine durch die Wellen der Schlei manövriere. Die Jollen, in meiner Jugend, konnte ich alleine, unter Segel, am Steg anlegen. Eine 4,5 Tonnen Yacht ist auch nur ein Segelboot und funktioniert im Prinzip genauso. Mit ein wenig Übung werde ich das schaffen.
Zu zweit, bei der Überführung, war das aufregend, aber keineswegs beängstigend. Dann stand ich alleine auf der Julia und überlegte, was alles schief gehen kann, wenn ich hinten an der Pinne die Kontrolle über Julia verliere. Was macht sie, wenn die Leinen vorne los sind, ich hinten aber nicht klar bin. Was, wenn ich mal wieder zu schnell in die Box fahre. Kann ich Julia davon abhalten Kontakt mit den Nachbarn aufzunehmen.
Naja, je länger ich mir überlegte, was ich alles nicht im Griff habe, desto kleiner wurde mein Selbstvertrauen. Schneller wie mir lieb war, brauchte ich die moralische und händische Unterstützung die Box zu verlassen und anzulegen.
Wie sollte es anders sein, als ich zum ersten Mal mit meinem Sohn auf der Schlei unterwegs war. Am hintersten Ende der großen Breite entschied ich mich, neben dem Groß auch die Genua auszurollen. Zum ersten mal, seit Julia die meine ist, wurden die siebenundzwanzig Quardratmeter der Genua dem Wind entgegengehalten, um bei der ersten Wende mit dem Achterliek an einem Haken an der Saling, hängen zu bleiben. Was dies Teil an der Sailing zu suchen hat, weiß ich bis heute nicht. Mit der noch im Wind stehenden Genua, behielten wir gute Fahrt. Dabei gerieten wir schnell in die Nähe eines Jugend-Segelkurses mit Jollen.
Für mich stand sofort fest: „Denen willst du nicht in die Queere kommen“. So habe ich, um manövrieren zu können, den Motor angeschmissen. Dabei aber übersehen, dass die Vorschot überbord gegangen war. In Sekundenschnelle wickelt sich die Vorschot um die Antriebswelle und zirrte über Deck wie eine Gitarrensaite, um dann genauso schnell aus der Genua zu reißen.
Motor aus! Und jetzt?
Gut, dass ich mir so ein Klapp- Segelmesser gekauft und griffbereit hatte. Ein sauberer Schnitt, die Vorschot und die Genua war entzwei. Jetzt die Genua bergen soweit es geht.
Die große Frage, hat die Welle was abbekommen?
Klar war, es ist Tau um die Welle gewickelt. Meine Nerven waren durch und mit dem Groß zurücksegeln keine Option bei Wind von vorne. So haben wir es riskiert und sind im Standgas zurück getuckert. Es hat lange gedauert bis wir in der Box festmachen konnten. Mein Sohn war dann gleich so nett und ist im Hafen ins Wasser, den Rest von der Welle abschneiden.
Danach, das wohlverdiente Bier.
Fazit eines kurzen Törns, um mal die Segel auszuprobieren. Genua schrott, Vorschot zerschnitten, die Welle scheint keinen Schaden genommen zu haben. Was endgültig feststeht, wenn Julia im folgenden Jahr das Wasser verlässt. Aber trotz des riesigen Stresses und glaubt mir, ich war fix und fertig am Ende des Tages, ist nicht wirklich Schlimmes geschehen. Die Segelschüler sind unversehrt geblieben, außer 2000€ für eine neue Genua und Vorschot ist der Schaden überschaubar geblieben und ich habe viel gelernt.
Kleine Abenteuer eben!
Archive
Calendar
M | D | M | D | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | ||||||
2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 |
16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 |
23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 |
30 | 31 |