Refit
On byDas neudeutsche Wort für reparieren, neu machen oder in Julia’s Fall, den Gestank der Vergangenheit loswerden.
Vor einem Jahr habe ich Julia erworben, und hatte keine Lust, sie gleich zu strippen und an ihr rumzuwerkeln. Heute, ein Jahr später, kenne ich einige der Macken und habe Lust aus der alten betagten Julia ein agiles, schönes Boot zu machen. Um das alles finanziell in einem erträglichen Rahmen zu halten, wird es verschiedene Renovierungsphasen geben.
Als erstes ist der Innenraum dran, damit die muffigen alten Teppiche von der Wand kommen und die Polster einladen sich auf ihnen zu aalen. Der nächste Schritt werden wohl die Fenster sein. Vielleicht noch nicht erneuern, aber wenigstens dicht kriegen, ist das Ziel für diesen Sommer. Tja, und dann streichen, ein Stahlboot ist ökologisch gut, hab ich gelesen, aber rostet. Ich habe da schon ein paar Ideen wo Farbe Julia gut tun würde.
Im Winter aber soll Julia das Wasser verlassen, und dann kommt der Rumpf dran. Worauf ich mich sehr freue, ist die Gelegenheit, die Sensoren auszutauschen damit Julia wieder eine Loge und einen Tiefenmesser hat. Zur Zeit sind diese Instrumente reine Show. Nichts funktioniert, so dass ich komplett nach einem Tablett segeln muss. Das ist auf der Schlei keine Problem, auf der Ostsee hätte ich schon lieber funktionierende Geräte.
Der verlorene Winter
Da wollte ich diesen Winter mindestens zweimal pro Monat Julia besuchen, was mit überhaupt nicht gelungen ist. Ja, nach einem großen Sturm bin ich für einen Tag zu Julia nach Schleswig gefahren. Mit Freude habe ich festgestellt, dass alle Winde ihr nichts angetan haben und selbst die Bauplanen ihren Posten nicht verlassen haben. So hat fast kein Wasser den Weg in die bereitstehenden Eimer gefunden.
Mitte April habe ich es, nach Corona Infektion, zu viel Arbeit und was sonst alles anlag, geschafft für einen Tag zu Julia zu fahren und habe gleich begonnen ihr den Stoff herunter zu reißen. Wenigstens im Bug ist der Teppich von den Wänden und alle Verkleidung und das Bett demontiert. Die liebe Julia sieht jetzt aus wie nach einem wilden Sturm oder einer Party, aber nun gibt es keinen Weg mehr zurück.
„The Refit has started“

Immer etwas meer
Hurra, ich habe zwei Tage & Nächte mit Julia verbracht, und sie hat ganz schön federn gelassen. Aber seien wir ehrlich, ich spüre so manch einen Muskel, der schon lange nicht mehr in dieser Weise benutzt wurde.Es macht ja so viel Spaß mit dem Elektro Spachtel den Kleber vom Stahl zu kratzen. In der Bugkoje geht das ja, da kann ich halbwegs sitzen, aber in der Hundekoje.
Da krabbelt man rein und auf halber Strecke, fragst du dich: „wie soll ich hier jemanls wieder rauskommen? Wenn kann ich rufen, wenn ich hier fest stecke?“Nun ja, da ich diese Zeilen schreibe, dürfte klar sein, ich habe den Weg aus der Röhre gefunden. Aber die dazu nötigen Verrenkungen spüre ich am Tag danach ziemlich deutlich. Ich bin doch sehr froh die Bugkoje so weit zu haben, dass ich sie mit Rostschutzmittel streichen konnte und den Teppich aus der Hundekoje raus habe.
Zugegeben da ist noch einiges zu an kleinteiliger Arbeit, aber ich hatte keine Lust mehr dem Hund Konkurrenz zu machen und mich zu strecken und winden nur um den ganzen Teppichdreck ins Gesicht und überall hin zu bekommen. So bin ich am dritten Tag wieder nach Hause gefahren. Jetzt kann der Rostschutz durchhärten und ich mich erholen.
Als nächsten soll dann der Bug grundiert werden, bevor die neue Wandverkleidung eingeklebt wird.
Bei der Hundekoje bin ich mir nicht sicher, wie es dort weiter geht. Zum schlafen werde ich die Röhre eher nicht brauchen und da laufen einige Kabel lang, und überhaupt, die Ecke gefällt mir nicht. Aber das hat Zeit.
Jetzt erstmal den Bug fertig bekommen, damit das große Bett wieder nutzbar ist.
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