Vorbereitung
On byVon jetzt auf sofort zum Eigner zu werden, geschieht nicht jeden Tag. Es gab so viel zu bedenken und zu organisieren. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht die leiseste Idee, was da alles auf mich zu kam. Aber eins wusste ich, ich habe schon ganz andere Dinge geregelt bekommen.
Die ersten und aus meiner Sicht wichtigsten Punkte:
- Das Boot versichern
- Die Funklizenz umschreiben
- Einen Hafen finden
- Die Überführung planen
- Das Boot übernehmen
- Einkaufen für die Überführung
Die Versicherung, war eine der einfachen Fragen. Als ADAC Mitglied habe ich die Versicherung über den ADAC in Anspruch genommen. Die geben sogar Rabat für Mitglieder. Das war schnell gemacht.
Das Umschreiben der Funklizenz war nach ein wenig Recherche im Netz keine echte Herausforderung. Ich muss sagen, die Dame, mit der ich bei der Netzagentur telefoniert hatte, war sehr entgegenkommend und freundlich. Ich schätze mal, meine Fragen hatte sie schon öfters gehört.
Etwas schwieriger war da schon die Frage nach einem Hafen. Allerdings muss ich gestehen, dass in der längeren Recherche über mögliche Häfen an der Ostsee ich sehr früh mit dem Wiking Hafen, in Schleswig, geliebäugelt hatte. Zugegeben habe ich kurz mit dem Gedanken gespielt, das Boot in Cuxhaven zu lassen, weil es so viel näher ist, und nicht so überlaufen. Aber als Amateur, Anfänger gleich auf der Nordsee mit dem Segeln anzufangen, erschien mir ein zu dickes Brett für mich zu bohren.
An der Ostsee aber waren inzwischen alle Häfen voll. „Ja komm man her, wir finden schon was!“ War dann die Antwort von Björn Hansen vom Wiking Hafen. Meine Vorstellung gerne einen Vertrag, eine Art Sicherheit zu haben, wenn ich schon einfach so lossegele, konnte Björn nicht teilen. Auf mehrere Anrufe und Mails im Vorfeld, war sein tiefen entspannter Kommentar immer nur. „Komm man her, ich hab einen Platz für dein Boot“.
So fiel die Entscheidung zu Gunsten Schleswig, was mir an Schleswig gefällt, ist die Tatsache, dass der Ort gut mit der Bahn zu erreichen ist. Schließlich gehörte ich bis zur Corona Zeit, zu den Vielfahrern der Deutschen Bahn mit einer Jahreskarte, so dass diese Fahrten kein extra Geld gekostet hätten. Alle Theorie ist Grau und Corona nicht auf dem Plan.
Es gibt ja so viele Berichte über Überführungsfahrten und den Nord-Ost-See-Kanal. Ich glaube, ich habe sie alle gelesen und langsam wurde mir flau in der Bauchgegend. Fest steht, alleine kriege ich Julia nicht von Cuxhaven nach Schleswig. Neben der Strecke und den Übernachtungsmöglichkeiten unterwegs, war die Frage nach Unterstützung, die dringlichste die ich geklärt haben wollte. Schön wäre jemand gewesen, der mehr Erfahrung wie ich hat, aber woher nehmen. Der Termin war so eine Sache, nicht nur Julia musste bis dahin schwimmen und einsatzbereit sein, ich und wer immer, müssen etwas Zeit haben. Zwei bis vier Tage könnte das alles schon dauern. Und auch die Corona Regeln mussten ein Segeln zulassen. Alles deutete auf das Wochenende 23. bis 26. Mai, Pfingsten, hin. Und Andree hat sich bereit erklärt, das Wagnis mit mir einzugehen. Andree war noch nie auf einem Segelboot aber ist die Ruhe in Person und hat Jahrzehnte Camping Erfahrung.
Soweit also war die Planung in trockenen Tüchern. Inzwischen hatte der Vorbesitzer auch das Boot soweit hergerichtet, dass sie seetauglich war. Eine kurze Probefahrt unter Motor haben wir vorher auf der Elbe gemacht. Aber in April war es kalt und wir haben uns nur eine gute Stunde auf der Elbe rumgetrieben.
Ja, ich kann das Teil fahren. Ist so ähnlich wie LKW und Bus fahren, vorausschauend, langsam und schwerfällig.
Dann bleibt ja nur die Frage, was brauche ich eigentlich alles, um zu zweit von Cuxhaven nach Schleswig zu kommen. Die Liste fing an bei Diesel Kanister, Fernglas über Rettungswesten und endet bei Essen und Trinken.
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